Ablauf einer PAT

Die Psychedelika-assistierte Therapie (PAT) erfolgt grundsätzlich in drei Phasen:
Vorbereitung, Begleitung der Substanzerfahrungen, Integration
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PAT beginnt mit einem ärztlichen Vorgespräch, um zu eruieren, ob diese Therapieform passend ist. Wenn ja, und der BAG-Antrag bewilligt ist, siehe hier, folgen drei Substanzerfahrungen bzw. Sitzungen im Abstand von jeweils ca. 3-4 Monaten. Die Zeit zwischen den Substanzerfahrungen wird für Integrationsgespräche genutzt. Folgend wird der Ablauf ausführlicher beschrieben.
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​​​1) Vorbereitung - Ärztliches Vorgespräch
Zu Beginn findet ein persönliches Vorgespräch (ca. 60 Minuten) mit Pract. med. Werner Scharr statt. Dieses Gespräch dient dem gegenseitigen Kennenlernen und der Klärung, ob eine Zusammenarbeit stimmig und ob die Indikation gegeben ist. Auch alle administrativen Themen können im Erstgespräch erörtert werden. Anschliessend wird der Antrag beim Bundesamt für Gesundheit eingereicht (BAG; siehe unten). Wird dieser bewilligt, kann die erste Sitzung geplant werden. Weitere therapeutische Gespräche, um die Kernthematik zu evaluieren, sind ebenso vorgesehen.
2) Begleitung der drei Substanzerfahrungen
1. Substanzerfahrung im 1:1 Setting
Die erste Substanzerfahrung erfolgt idR im 1:1-Setting mit der jeweiligen Psychedelika. Dabei geht es primär um das Kennenlernen der Substanz und des damit verbundenen inneren Erlebens. Die Sitzung dauert etwa 6 bis 8 Stunden. Sie beginnt mit einer Einleitung und wird durchgängig begleitet („Tripsitting“). Während der Reise wird tief in das Innere eingetaucht – in die Gefühle, Bilder, Erinnerungen und Körperempfindungen. Was auftaucht, bekommt Raum. Dies in einem sicheren Raum mit stetiger therapeutischer Begleitung und gelegentlicher Musik.
Der Fokus liegt dabei nicht im Analysieren, sondern im Erleben, Fühlen und Zulassen – dort beginnt echte Veränderung und Heilung.
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Nach der ersten Sitzung findet zeitnah das erste Integrationsgespräch statt, um das Erlebte zu reflektieren. Im Verlauf bis zur zweiten Sitzung finden weitere Therapiegespräche statt.
Bei weiblichen Patientinnen “sittet” zumeist der psychedelische Coach Amber Dubinsky. Pract. med. Werner Scharr ist in der Praxis und steht stets zur Verfügung.
2. Substanzerfahrung im Gruppensetting
Die zweite Erfahrung findet in der Gruppe statt. Unter bestimmten Voraussetzungen kann diese auch im Einzelsetting abgehalten werden.
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In der Gruppe entsteht das Gefühl von tiefer Verbundenheit und Sicherheit– jede:r reist zwar für sich, und doch sind wir verbunden. Zudem ist die Gruppe ein wertvoller Raum für Spiegelung und gemeinsames Wachstum (z.B. im Rahmen einer Gesprächsrunde). Während der Reise geben wir Impulse für den Gruppenkörper und sind präsent, wenn Individuen eine persönliche Betreuung benötigen.
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Im Anschluss teilen wir Erfahrungen und vertiefen das Erlebte mit Integrationsübungen, damit die Erkenntnisse im Alltag integriert werden.
Die Gruppensettings werden jeweils von Amber Dubinsky und Werner Scharr begleitet. Finde Infos hier.
3. Substanzerfahrung im Gruppensetting
Die dritte Sitzung findet ebenfalls im Gruppensetting statt.​​
Die Gruppenkostellationen der 2. und 3. Sitzungen sind unterschiedlich.
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3) Integration - Gesprächstherapie​
Der wesentlichste Baustein der PAT ist die Integration, welche im Sinne einer Gesprächstherapie zu verstehen ist. Das während der Reise Erlebte wird im Kontext des eigenen Lebens gedeutet. Daraus ergeben sich neue Verhaltenmöglichkeiten, um positive und heilsame Veränderungen herbeizuführen. Es besteht grundsätzlich die Freiheit, die Gesprächstherapie bei externen oder bestehenden Therapeut:innen zu absolvieren, welche idealerweise mit PAT vertraut sind.
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Wichtiger Hinweis zum BAG
Die Anwendung von Psychedelika in einem medizinisch-therapeutischen Kontext ist in der Schweiz derzeit nur im Rahmen einer Sonderbewilligung des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) erlaubt. Das BAG in der Schweiz bewilligt unter bestimmten Voraussetzungen die Psychedelika-assistierte Therapie, wobei sie vorerst drei Substanzsitzungen zulässt. Wir arbeiten entsprechend der aktuellen Behandlungsempfehlungen der SGPP und begleiten Menschen, bei denen eine Ausnahmebewilligung vorliegt
